Die craniosacrale Osteopathie befasst sich mit den Schädelknochen, dem Gehirn und Rückenmark (ZNS), den Hirn- und Rückenmarkshäuten, dem Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) und dem Kreuzbein.
Die Bezeichnung „craniosacral“ nimmt Bezug auf die Funktionseinheit aus Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sakrum). Diese sind über ein Membransystem, welches den Schädelinnenraum auskleidet und das Rückenmark umgibt, miteinander verbunden.
Innerhalb dieses Membransystems zirkuliert in rhythmischer Weise das Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis). Dieses, als Craniosacraler-Rhythmus bezeichnete, Pulsieren ist im ganzen Körper anwesend. Es entsteht, weil die Liquorproduktion im Ventrikelsystem des Gehirns und die Liquorabsorption ins venöse System, nicht synchron verlaufen und daher Druckveränderungen zur Folge haben. Hierdurch kann ein weiterer eigenständiger Rhythmus (Craniosacraler Rhythmus) neben dem Herzschlag (Puls) und dem Atemrhythmus wahrgenommen und erfühlt werden.
Dem freien Fließen des Liquors und dadurch seiner gleichmäßigen Verteilung kommt in der Osteopathie eine besondere Bedeutung zu. Neben seiner Aufgabe als Puffersystem für das Zentralnervensystem zu fungieren, denn das Gehirn und das Rückenmark schwimmt sozusagen im Liquor, ist der Liquor eine Kommunikationsmöglichkeit des Gehirns mit dem Körper. Er enthält Neuropeptide, die Auswirkungen auf die Regulation aller Körperzellen haben.